StartTiere Säuger


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Fischotter  
lateinischer Name: Lutra lutra 
englischer Name: Otter 
französischer Name: Loutre 
 
Klasse: Säuger 
Ordnung: Raubtiere 
Familie: Marder 
 
Größe: 60 bis 90 cm, max.12 kg 
Lebensraum: langsam fließende Gewässer
 
 
 
Der Fischotter als Vertreter in der Ordnung der Raubtiere ist ein Marder, der sich an das Leben im Wasser angepasst hat. Er ist von länglicher Gestalt und besitzt einen langen, im Querschnitt rundlichen Steuerschwanz, der am Ansatz sehr muskulös ist. Oberhalb der Schnauze finden sich Tasthaare, die geringste Erschütterungen und Bewegungen im Wasser wahrnehmen können. Der Otter ist in sehr guter und leidenschaftlicher Schwimmer mit hohem Bewegungsbedürfnis. Der Pelz des Fischotters wirkt besonders gut isolierend. Die Haare sind ineinander verzahnt. 100 Millionen Haare ermöglichen ein gute Wärmedämmung. Dies benötigt der Fischotter auch, denn er hat keine isolierende Fettschicht in der Haut wie der Eisbär.


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Vorderbrante von unten (links) und Hinterbrante von oben (rechts)


Die Brante hat unten einen faltigen Mittelballen, um den die fünf Zehenballen angeordnet sind. Die Zehen sind mit Krallen besetzt, die nicht eingezogen werden können, und sie sind mit Schwimmhäuten untereinander verbunden. Die Schwimmhäute erscheinen beim Trittsiegel im weichen Boden oder im Schnee. Die Spuren findet man besonders häufig am Ufer, manchmal sehen sie aus wie Rutschbahnen. Dies ist dann ein Zeugnis vom stark ausgeprägten Spieltrieb des Otters.


Spur FischotterLupe


Fischotter leben in fast ganz Europa, in Asien kommen sie bis über den nördlichen Polarkreis und bis nach Japan vor. Man findet sie an bewachsenen Uferzonen von Seen und Flüssen. Ihr Revier grenzen sie durch das Abgeben von Kot ab. Sie ernähren sich von Fischen, Krebsen und Muscheln, gelegentlich auch von Amphibien, Vögeln, Insekten oder Würmern. Im Winter tauchen sie unter dem Eis und versorgen sich durch einen Luftraum zwischen Eis und Wasser mit Sauerstoff.

Ihre Jungen ziehen die Fischotter in einem selbst gegrabenen oder vorgefundenen Bau in der Nähe von Uferböschungen auf. Der Eingang liegt etwa einen halben Meter unter der Wasseroberfläche. Die Wohnkammer ist im Trockenen, sie ist so hoch angelegt, dass ein normales Hochwasser keine Gefährdung darstellt. Die Männchen bleiben oft bei den Weibchen. Die Paarung findet am Land statt, sie erfolgt mit dem Ausgang des Winters im Februar oder im März. Die vier bis sechs Jungen werden nach zwei Monaten in der Wohnkammer des Baus geboren, sie sind anfangs blind und nicht mehr als 15 Zentimeter lang. Erst nach einem Monat öffnen sie die Augen, nach weiteren zwei Wochen unternehmen sie die ersten Schwimmversuche. Sie bleiben über ein Jahr lang bei der Mutter und lernen von ihr alle Tricks zum Schwimmen und zur Nahrungssuche.

In Gefangenschaft zeigen sich Fischotter als sehr verspielt und gesellig. Leider wurden sie in der Vergangenheit aufgrund des Pelzes immer wieder gejagt. Eine andere Gefahr droht ihnen von fest installierten Fischernetzen, aus denen sie nicht mehr herauskommen und dann jämmerlich ertrinken. Heute sind ihre Bestände  weitgehend geschützt. Zu den natürlichen Feinden gehören der Wolf, der Luchs und der Seeadler.
 
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