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Prachttaucher
Lateinisch: Gavia arctica 
Englisch: Black-throated Diver 
Französisch: Plongeon arctique 
 
Klasse: Vögel 
Ordnung: Seetaucherartige 
Familie: Seetaucher

Größe: bis 75 cm 
Lebensraum: mittelgroße, fischreiche Seen
Der Prachttaucher ähnelt von weitem im Umriss einem Sterntaucher. Er ist etwas größer als dieser, im Prachtkleid hat der Prachttaucher einen schwarzen Hals mit weißen Punkten an der Kehle, und der Rücken ist mit einem schwarz-weißen Viereck-Muster versehen. Beim Sterntaucher erscheint der Rücken dagegen grau.
Der scheue Seetaucher flieht durch Abtauchen und vollzieht dabei Täuschungsmanöver. So taucht er plötzlich ab und bleibt für mehrere Minuten verschwunden, um dann an einem ganz anderen Ort des Sees - oft mehrere hundert Meter entfernt - wieder aufzutauchen. Um nicht gesehen zu werden, legt er sich ganz flach ins Wasser. In dieser Stellung schläft er im Tages- und Nachtverlauf mehrfach für einige Stunden und legt seinen Kopf in den Rücken. Der ideale See zum Brüten darf nicht zu klein sein, er sollte kleine, bewaldete Inselchen haben und ein vegetationsreiches Ufer. Stauseen mit steinigen Ufern sind weniger geeignet. Ein Prachttaucherpaar duldet beim Brüten keine anderen Seetaucher auf seinem See. Das Aufrichten und Zeigen des schwarzen Halses ist ein Drohgeste gegenüber der Konkurrenz. Das Nest wird am Ufer der kleinen Inselchen gebaut. Forellen, Barsche und Karpfen sind die bevorzugten Fische im Süßwasser. Bei Beutezügen auf dem Meer fressen Prachttaucher Heringe oder Dorsche. Im Frühjahr ernähren sie sich auch von Wasserpflanzen und ihren Samen. Prachttaucher kommen in Skandinavien und in Russland vor, vereinzelt auch in Schottland. Im Winter fliegen sie südwärts. Einige wenige kommen bei ihrem Flug aus Skandinavien bis zum Bodensee. Dort kann man sie im Winter im Schlichtkleid oder mit viel Glück kurz vor dem Abflug im Frühjahr auch im Prachtkleid bewundern.
Copyright: Thomas Seilnacht