Stelzenläufer
Stelzenläufer
Lateinisch: Himantopus himantopus 
Englisch: Black-winged Stilt 
Französisch: Échasse blanche 
 
Klasse: Vögel 
Ordnung: Regenpfeiferartige
Familie: Säbelschnäbler

Größe: bis 40 cm 
Lebensraum: Feuchtgebiete, Steppenseen
Hilfe Zoom Film 
Der Stelzenläufer ist vor allem an seinem eleganten und grazilen Laufstil zu erkennen. Die langen roten Beine, der nadelförmige Schnabel, die schwarzen Flügel, der weiße Körper, all das kennzeichnet diesen unverwechselbaren Vogel. Der Schnabel kann bis zu sechs Zentimeter lang werden. Das etwas größere Männchen hat mehr Schwarz am Kopf, sein Rücken glänzt leicht grünlich. Ältere Vögel haben oft hinter dem Auge einen dunklen Fleck, manchmal sind der Hinterkopf und der ganze Nacken grau gefärbt. Im Flug erkennt man den Stelzenläufer an den schwarzen, spitzen Flügeln und an den nach hinten ausgestreckten Beinen. Der Ruf ist ein helles und eher leises „Kjük“, das öfters wiederholt wird. Bei Gefahr ruft der Stelzenläufer „Kik-kik-kik“.

Stelzenläufer bevorzugen flaches Brack- oder Süßwasser, in Südeuropa findet man sie auch in Salinen. Sie waten durch seichtes Wasser und picken mit ihren Schnäbeln nach Wasserinsekten und Kleinkrebsen. Zur Nahrung zählen auch Laich, Kaulquappen und kleine Fische. Im Gegensatz zum Säbelschnäbler schwimmt der Stelzenläufer praktisch nie.

Zur Paarungszeit führen die Paare eine Art Balztanz auf, wobei sie synchron stelzen und picken. Sie brüten in kleinen Kolonien und sind nicht besonders scheu. Ihr Nest bauen sie in eine mit Halmen aufgeschüttete Mulde. Es liegt am Boden in der Nähe des Flachwassers oder auf kleinen Inseln, manchmal auch gut versteckt in dichtem Bewuchs. Während der Brutzeit sieht man das Männchen und das Weibchen oft gemeinsam bei der Nahrungssuche. Es werden zwei bis maximal sechs Eier gelegt. Die Eier sind hellbraun bis olivbraun und sie sind mit dunklen Flecken zur Tarnung versehen. Das Brüten und Füttern der Jungen wird gemeinsam vorgenommen. Die Jungen verlassen direkt nach dem Schlüpfen das Nest. Nach einem Monat sind sie flugfähig.

Die europäischen Stelzenläufer ziehen im August los, sie überwintern in Nordafrika oder südlich der Sahara. Stelzenläufer leben vereinzelt in Mitteleuropa, verbreitet in Südeuropa, in Zentral- und Südasien. Auch auf dem amerikanischen Kontinent, in Australien und Neuseeland gibt es Bestände. Häufig sind sie in Spanien – auch auf den Balearen – sowie in der Türkei und Russland anzutreffen. Sehr schön beobachten kann man die Stelzenläufer zum Beispiel im Naturpark S'Albufera in Mallorca.


Bilder zum Stelzenläufer


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