Weißstorch
Weißstorch
Lateinisch: Ciconia ciconia 
Englisch: White Stork 
Französisch: Cigogne blanche 
 
Klasse: Vögel 
Ordnung: Storchenvögel
Familie: Störche

Größe: bis 110 cm 
Lebensraum: Feuchtwiesen, Gebäude
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Der Weißstorch ist ein überwiegend weißer Vogel, lediglich die äußeren Teile der Flügel sind schwarz gefärbt. Auffällig sind auch der leuchtend rote Schnabel und die langen, roten Beine. Im Gegensatz zum etwas kleineren Schwarzstorch klappert der Weißstorch intensiv mit dem Schnabel. Neben einem Zischen sind das die einzigen Lautäußerungen, die ein Weißstorch von sich gibt. Das Weibchen ist etwas kleiner, lässt sich aber ansonsten vom Männchen äußerlich kaum unterscheiden. Das Männchen erreicht ein Maximalgewicht von bis zu 4,5 Kilogramm und eine Flügelspannweite von bis zu zwei Metern. Weißstörche fliegen bevorzugt im Segelflug, sie können auch schwimmen.

Weißstörche lieben feuchte Wiesen, Teiche und auch Viehweiden. Sie ernähren sich von kleinen Säugern, Fröschen, Reptilien, Insekten, Regenwürmern und Schlangen, seltener werden auch Aas, Fische oder die Eier und die Nestlinge anderer Vögel gefressen. Die Nahrungsaufnahme erfolgt beim Schreiten auf Wiesen oder im Flachwasser.

Das Nest wird bevorzugt auf Bäumen, Dächern, Kirchtürmen, alten Fabrikschornsteinen oder auf Leitungsmasten gebaut. Gerne nehmen sie auch ein altes, quer befestigtes Wagenrad als Nestunterlage an. Die zuerst ankommenden Männchen kämpfen häufig um alte Nester. Das Nest ist ein großer Bau aus Stöcken und Zweigen, der mit Erde, Gras und Dung befestigt und innen mit Moos und Gras ausgepolstert sind. Das Klappern dient zur Begrüßung des Partners, es ist aber auch Bestandteil des Balzrituals. Das Klappern in Verbindung mit schlagenden Flügeln soll fremde Artgenossen vertreiben. Storchenpaare bleiben normalerweise ein Leben lang zusammen und brüten regelmäßig im gleichen Nest. Pro Jahr findet nur eine Brut statt, das Weibchen legt drei bis fünf weißliche Eier ab Mitte März bis spätestens im Mai. Die Brutdauer beträg viereinhalb Wochen. Nach dem Schlüpfen der jungen Störche verbleiben diese zwei Monate im Nest. Beim Füttern würgen die Eltern Nahrung heraus und legen sie auf den Nestboden. Sobald die Jungen fliegen können werden sie noch einige Zeit von den Eltern geführt. Nach ungefähr drei Monaten können sich die jungen Ströche selbst versorgen.

Im Winter ziehen die Weißstörche in die Tropengebiete Afrikas und nicht selten erreichen sie dabei sogar die Südspitze dieses Kontinents. Mit einer Flugstrecke von bis zu 30000 Kilometern gehören sie damit zu den am weitesten ziehenden Vögeln überhaupt. Die Jungvögel sind im Alter von drei bis vier Jahren geschlechtsreif. Störche in der Obhut des Menschen können mehr als 30 Jahre alt werden. Leider wird ihr Lebensraum durch intensive Landwirtschaft und Trockenlegung der Feuchtgebiete eingeschränkt. Auch Jagd, Insektizide oder Stromleitungen stellen eine Gefahr für den Bestand der Störche dar. Im Schnitt wird ein freilebender Storch acht bis zehn Jahre alt.


Bilder zum Weißstorch


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