StartTiere Säuger


Bild vergrößern!
Kegelrobbe
lateinischer Name: Halichoerus grypus
englischer Name: Gray seal 
franz. Name: Phoque gris 
 
Klasse: Säuger 
Ordnung: Raubtiere 
Familie: Hundsrobben 

Größe: 230 cm, max. 300 kg (Männchen) 
Lebensraum: Gewässer in Küstennähe 

 
 
Grafik
 
Die Kegelrobbe hat einen langen, kegelförmigen Kopf. Die Linie von der Stirn bis zur Schnauze erscheint bei den erwachsenen Tieren fast gerade. Damit unterscheidet sie sich vom kleineren Seehund, der einen runderen Kopf hat. Bei der Kegelrobbe stehen die Nasenlöcher senkrecht und parallel, sie liegen weit auseinander. Wie der Seehund hat die Kegelrobbe Barthaare zum Ertasten von Wasserbewegungen und Gegenständen. Die Vorderflossen sind mit fünf kräftigen, langen Krallen besetzt. Damit kann die Kegelrobbe Felsen am Ufer erklimmen, aber auch erhebliche Verletzungen verursachen. Die innenliegenden Ohren deuten sich durch eine kleine Öffnung am Hinterkopf an.


Bild vergrößern!
Lupe
Keggelrobbe (oben) und Seehund (unten) im Vergleich


Das Männchen wird im Schnitt bis zu 300 Kilogramm schwer und erreicht eine Länge von 2,30 Meter, während das Weibchen kleiner ist. Es gibt vereinzelt auch Männchen, die mehr als drei Meter lang werden. Das Männchen erscheint dunkler als das Weibchen. Es hat helle Flecken auf dunklem Grund, während das Weibchen auf hellem Grund dunkle Flecken aufweist. Kopf, Hals und Nase sind beim Weibchen schlanker.


Bild vergrößern!
Lupe
Männchen und Weibchen der Kegelrobbe


Die Kegelrobbe hat ein dichtes Fell, das eine isolierende Luftschicht bildet. Die dicke Fettschicht in der Unterhaut schützt auch vor Minustemperaturen.
Die Robbe kann maximal 20 Minuten lang tauchen. Ihr Jagdgebiet reicht bis zu 140 Meter Wassertiefe. Damit ist das Jagdgebiet etwas kleiner als das des Seehundes, der bis zu 400 Meter tief tauchen kann. Bei Ebbe liegt die Kegelrobbe auf dem Strand, bei Flut wird im Wasser gejagt. Sie frisst bis zu zehn Kilogramm Fisch pro Tag.


Bild vergrößern!
Lupe
Erwachsene Kegelrobbe: Weibchen


Die Jungtiere an der Nordsee werden ab Dezember im Winter geboren. Das zunächst helle Fell tarnt normalerweise die jungen Kegelrobben, die auf dem Packeis leben. Beim Säugen erhalten die jungen Robben von der Mutter eine Milch, die bis zu 50% Fett enthält. Dies ermöglicht eine schnelle Gewichtszunahme. Das zuerst weiße Fell färbt sich nach der Säugezeit nach vier bis sechs Wochen immer dunkler.


Bild vergrößern!
Lupe
Junge Kegelrobbe, mehrere Monate alt


Im Frühjahr und im darauffolgenden Sommer sind die jungen Robben zwar schon selbständig, aber noch nicht ausgewachsen. Dann sind sie sehr verspielt und balgen gerne miteinander im Wasser. Sie sind auch sehr neugierig. Sobald sich eine junge Kegelrobbe an einem Badestrand nähert, sollte man langsam aber bestimmt auf Abstand gehen. Mit den großen Krallen können sie beim Spielen dem Menschen schwere Verletzungen zufügen. Als Sicherheitsabstand an Land gelten mindestens 30 Meter. Denn eine Kegelrobbe kann für kurze Zeit schneller robben, als ein Mensch auf dem Sand normalerweise rennen kann.


Bild vergrößern!
Lupe
Junge Kegelrobbe beim Robben


Nach der Wurfsaison und der Entwöhnung beginnt im Januar oder im Februar schon die Paarungszeit. Dann kämpfen die männlichen Bullen miteinander um ihren Harem. Dieser kann aus zehn Weibchen und ihren Jungtieren bestehen. Das Männchen ist erst nach sieben bis acht Jahren stark genung, um einen solchen Harem zu verteidigen. Bei den Kämpfen geht es auch blutig zu. Die Verletzungen durch die langen Krallen und durch Bisse sind selbst im Sommer noch nicht alle geheilt.


Bild vergrößern!
Lupe
Gebiss der Kegelrobbe


Die Bestände der Kegelrobben waren zeitweise bedroht. Durch gezielte Schutzmaßnahmen haben ihre Bestände in der Nordsee aber wieder stark zugenommen. Die Kegelrobben haben gelernt, dass vom Menschen keine Gefahr mehr ausgeht. Daher sind sie sehr zutraulich und auch relativ wenig störungsanfällig geworden. Trotzdem sollte man sich den Tieren nur mit gebührendem Abstand und mit Respekt nähern. Es gibt heute in der Nordsee und im angrenzenden Atlantik mehr als 100000 Tiere. Eine große Kolonie lebt zum Beispiel auf der Insel Düne bei Helgoland.


Bild vergrößern!
Lupe
Kegelrobben-Kolonie auf der Insel Düne vor Helgoland



© Thomas Seilnacht / Benutzerhandbuch / Lizenzbestimmungen / Impressum / Datenschutz / Literaturquellen