Die geschlechtliche Fortpflanzung war  in der Evolution eine der größten Erfindungen. Im Gegensatz  zur Mitose sind die Tochterzellen völlig  verschieden von den Mutterzellen. Meiose findet bei den höheren Lebewesen  immer dann statt, wenn neue Individuen erzeugt werden sollen. Dies bedeutet  einen Evolutionsvorteil, da sich durch dieses Prinzip auch neue Anlagen  herausbilden können. Wären alle Individuen einer Art gleich,  dann würde die Art vielleicht bei der nächsten Grippeepidemie  aussterben, weil es keine Individuen gäbe, die genetisch widerstandsfähiger  wären als andere. 
    
  Die Ausbildung der Keimzellen findet bei der Meiose in zwei Schritten, den zwei Reifeteilungen,  statt. Bei der ersten Reifeteilung verteilen sich die Chromosomenpaare  (der diploide Chromosomensatz) jeweils in eine neue Zelle, bei der zweiten  Reifeteilung trennen sich die Chromosomen, so dass sich in den entstehenden  vier Keimzellen jeweils nur noch eine Chromosomenhälfte (Chromatid)  befindet (haploider Chromosomensatz). Während der beiden Reifeteilungen  ist auch der Austausch von Genabschnitten möglich. Bei der Befruchtung verschmilzt eine männliche Keimzelle mit einer weiblichen, und es  entsteht die befruchtete Eizelle, die Zygote. 
