Kermesbeere, Phytolacca americana
Kermesbeerengewächse, Größe bis 3m, Blütenfarbe rosa, rot
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Vorkommen  Heimat in Nordamerika; in Nordafrika und Europa als Zierpflanze
Farbstoffe  Phytolaccanin in den reifen Beeren (rot färbend)

Geschichte
Die Früchte der Kermesbeere wurden in Nordamerika sehr häufig zum Färben verwendet. Daher existieren eine Vielzahl an Bezeichnungen wie Pokeweed, Poke, Pork Physic, Pork Weed, Virginia Pork, Branching Phytolacca, Garget, Cunicum, Skoke, Cancer Root, American Night Shade, Red Night Shade oder Pigeon Berries. Schon die Indianer in Virginia und New-England stellten aus den Kermesbeeren einen Farbstoff her, mit dem sie Körbe, Felle und Leder färbten. Mit Kermesbeeren (oder auch mit Blutbeeren) wurde in der Vergangenheit oft Rotwein gefärbt. Ludwig XIV. ließ diese Verfälschung sogar mit der Todesstrafe ahnden.

Nutzung
Die reifen Früchte lassen sich sammeln. Die mit Alaun oder Weinstein vorgebeizte Wolle wird in einen Farbstoffextrakt der Früchte getaucht. Das Färbebad sollte mit Hilfe von Essig auf pH=2 oder pH=3 eingestellt werden, wenn man eine fuchsinrote Färbung erhalten möchte. Bei einer Badtemperatur oberhalb von 60°C misslingt die Färbung, und die Wolle färbt sich braun. Färbungen mit Kermesbeeren sind nicht besonders lichtecht.

Copyright: Thomas Seilnacht