Frühlings-Adonisröschen, Adonis vernalis
Hahnenfußgewächse, April - Mai, 10 - 50 cm
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Vorkommen  Trockenrasen, Steppen; liebt Wärme und kalkreiche Böden
Wirkstoffe  Herz-Glycoside, Flavonoide im Kraut
Merkmale  Stängel aufrecht; Blätter wechselständig, fein zerteilt; Blüten mit 10-20 gelben Kronblättern und fünf Kelchblättern

Botanik
Ursprünglich war das Frühlings-Adonisröschen in Sibirien beheimatet. Man findet es in trockenen Steppengebieten und in Kiefernwäldern. In Thüringen kommt es im Burgengebiet Drei Gleichen vor. Andere Standorte in Deutschland befinden sich im Großen Sand bei Mainz oder in Brandenburg. In den Österreichischen oder Schweizer Alpen kommt es eher selten in der Hügel- oder Bergstufe vor. Bei Sonnenschein öffnen sich die Blüten und richten sich im Tagesverlauf gegen die Sonne. Als Frucht bilden sich eiförmige Nüsschen, die von Ameisen verbreitet werden.

Geschichte
In der Griechischen Mythologie war Adonis der jugendhafte Geliebte der Aphrodite. Der eifersüchtige Kriegsgott Ares tötete Adonis auf der Jagd mit Hilfe eines wilden Ebers. Aus den Tränen der Aphrodite, die sich mit dem Blut ihres toten Geliebten mischten, soll das Adonisröschen entstanden sein. Beim Adoniskult huldigte man dem Wachsen und Vergehen der Natur. Hieronymus Bock empfahl die Samen der Pflanze bei Koliken und Nierensteinen.

Toxische Wirkungen
In der Medizin wird Adoniskraut (Adonidis herba) bei Herzbeschwerden oder eingeschränkter Herzfunktion eingesetzt. Bei Überdosierung treten Erbrechen und Übelkeit, sowie Herzrhythmusstörungen auf. Das Sammeln der geschützten Pflanze ist nicht erlaubt und wird aufgrund der enthaltenen Giftstoffe auch nicht empfohlen.

Gegenmaßnahmen
Bei Vergiftungen ist eine Giftzentrale anzurufen. Die entsprechende und je nach Land gültige Giftnotrufnummer sollte immer beim Telefon bereitliegen. Ist diese nicht bekannt, kann man auch einen Arzt oder eine andere Notfallnummer anrufen. Allgemein sind betroffene Personen hinzulegen und warm abzudecken. Wichtig ist, dass sie sich ruhig verhalten und sich nicht unnötig bewegen. Entsprechende Maßnahmen zur gezielten Bekämpfung der Vergiftung sollte nur ein Arzt oder ein Rettungssanitäter durchführen.

Hinweis: Die dargestellten Notfallmaßnahmen stellen keine Handlungsempfehlungen für medizinische Fachkreise dar, da die vorliegende Publikation zum Einsatz im Biologieunterricht gedacht ist.

Copyright: Thomas Seilnacht