Fenchel, Foeniculum vulgare
Doldenblütler, Juli - Oktober, bis 200 cm
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Standort   Heimat in Westasien und im Mittelmeergebiet; Kulturpflanze in Gärten
Wirkstoffe  Ätherische Öle, Hydroxyzimtsäurederivate, Flavonoide, Cumarine, fette Öle
Droge  Früchte Foeniculi fructus, Öl Foeniculi aetheroleum
Merkmale
  Stängel fein gerillt und kahl; mehrfach gefiederte Blätter mit fadenförmigen Spitzen, Blütenstände als Doppeldolden; Blüten klein, fünfzählig, gelb; Früchte zylindrisch mit fünf Rippen

Geschichte
Schon die alten Ägypter benutzten den Fenchel als Gewürz. Die Griechen kannten ein Fenchelparfüm. Bei den griechischen Mysterienspielen trugen die Teilnehmer Fenchelkränze als Schmuck. Die Römer verbreiteten die Pflanze schließlich in ganz Mitteleuropa. Hildegard von Bingen empfiehlt den Fenchel bei Trunkenheit oder zusammen mit der Schafgarbe bei Schlaflosigkeit. Gelegentlich wurde er auch als Schutz vor Hexen oder als Aphrodisiakum eingesetzt.

Heilwirkung
Die Droge aus der Pflanze wirkt appetitanregend und verdauungsfördernd. Fencheltee zusammen mit Honig wird bei Husten und Heiserkeit empfohlen. Fenchelöl kann bei Atemwegserkrankungen inhaliert werden.

Anwendung
Die Dolden werden kurz vor der Reife abgeschnitten und getrocknet. Zur Zubereitung von Fencheltee mit Honig übergießt man einen Teelöffel der Droge mit heißem Wasser und gibt einen Teelöffel Honig hinzu. Vermischt mit Honig erhält man Fenchelhonig. Die frischen Blätter dienen in der Küche als Gewürz für Fischgerichte, Suppen, Soßen und Salate.

Copyright: Thomas Seilnacht