Der Zwergtaucher ist der kleinste aller 
Lappentaucher.
 Im Prachtkleid ist er an seinem kastanienbraunen Hals und dem 
grüngelben Fleck in den Schnabelwinkeln zu erkennen. Der Schnabel 
ist schwarz und hat eine winzige, helle Spitze. Der obere Kopf, der 
hintere Hals und die Oberseite sind schwarzbraun gefärbt. Die 
weiß glänzende Unterseite ist beim schwimmenden Zwergtaucher 
nicht zu sehen. Im Schlichtkleid zeigt das Gefieder viel weniger 
Kontrast, das Kastanienbraun und der Schnabelfleck fehlen 
vollständig. Das Weibchen und das Männchen sind sehr 
ähnlich gezeichnet. Beide rufen mit einem sehr lauten vibrierenden 
Triller als Reviergesang. Der Warnruf ist ein scharfes „Pitt“, der 
Lockruf klingt wie ein „Bie-ip“. 
Zwergtaucher suchen Gräben oder dicht bewachsene Ufer mit 
überhängenden Wurzeln und verstecken sich gerne zwischen 
Wasserpflanzen. Sie tauchen ausgesprochen oft und jagen nach Fischen, 
Kaulquappen, Schnecken und Krebsen. Sie können die Lungensäcke
 vollständig entleeren und die zwischen den Federn eingeschlossene 
Luft herausdrücken. Dann tauchen sie wie ein U-Boot nur mit dem 
Kopf auf und tarnen sich auf diese Art und Weise. 
Das Nest wird Ende März oder im April gut versteckt auf 
Schwimmblattpflanzen von beiden Eltern gebaut. Manchmal befindet sich 
das Nest auf festem Boden direkt am Wasserrand, stets aber gut versteckt
 in dichter Vegetation. Es werden mehrere Nester gebaut, wobei diese 
auch als Paarungsnester oder als Ruheplattform benützt werden. Das 
Weibchen legt im Schnitt fünf bis sechs, maximal bis zu zehn Eier. 
Die Jungen schlüpfen nach drei Wochen. Das erstgeborene Jungtier 
wird zunächst vom Männchen betreut, solange das Weibchen die 
anderen Eier noch ausbrütet. Danach werden die Jungen von beiden 
Eltern betreut und auch auf dem Rücken getragen. Die Jungen 
können schon einen Tag nach dem Schlüpfen tauchen. Sie jagen 
nach ungefähr sechs Wochen selbständig nach Fisch und anderen 
Wassertieren, nach sieben Wochen sind sie flugfähig. Ein 
Zwergtaucher kann unter günstigen Bedingungen bis zu 17 Jahre alt 
werden.
Im Winter trifft man die Zwergtaucher eher auf freien 
Wasserflächen, aber stets im ufernahen Bereich von Seen, Stauseen, 
Bächen oder Kanälen an. 
 Sie sind in ganz Süd- und Mitteleuropa verbreitet, ebenso in 
Südskandinavien. Es sind Standvögel oder sie ziehen im Winter 
kürzere Strecken westwärts oder südwärts. Kalte 
Winter führen zu höheren Sterberaten. Auch der Verlust 
geeigneter Brutgewässer, intensive Fischerei, 
Gewässerverschmutzung und Eutrophierung, sowie Störungen durch
 Wassersport gefährden den Bestand. Die Renaturierung von Teichen 
und Flussläufen und das Minimieren von Störungen in der 
Brutzeit sind geeignete Schutzmaßnahmen.
  
Bilder zum Zwergtaucher