Würmer im Wattenmeer

WattwurmLupeWattwurmLupeKotpillenwurmLupe


Würmer
leben versteckt im Wattenmeer. Meistens erkennt man sie erst an den Spuren, die sie hinterlassen. Die zahlreichen „Spaghettihaufen“, die überall im Schlick bei Ebbe zu sehen sind, stammen vom Kotauswurf des Wattwurms, der tief im Boden lebt (Bilder links und in der Mitte). Die ganz kleinen Häufchen, die wie „Eierpakete“ aussehen, sind ebenfalls Auswürfe eines Wurms (Bild rechts). Sie stammen aus der Verdauung des Kotpillenwurms. Dessen Körper ist dehnbar wie ein Gummiband.

WattwurmLupe
Wattwurm
Arenicola marina

bis 30 cm

Die Wohnröhre des Wattwurms ist U-förmig, sie reicht bis 30 Zentimeter tief in den Boden. Die vordere Wurmhälfte ist fingerdick. In der Mitte hat er 13 Paar Kiemenbüschel. Der waagerecht unten der Röhre liegende Wurm saugt über seine Rüsselschnauze durch die vordere Röhrenöffnung Sand hinein, aus dem er die Nahrung herausfiltert. Alle 45 Minuten steigt er in der hinteren Röhrenöffnung nach oben und entleert seinen Darm. Dabei gibt er vier bis fünf Zentimeter Kotschnur ab.
SeeringelwurmLupe
Seeringelwurm
Nereis diversicolor

bis 12 cm

Auffällig an diesem rotbraunen Wurm sind das rote Blutaderband auf dem Rücken und die zahlreichen Paddelfüßchen. Er lebt ebenfalls in einer Wohnröhre. Nur bei Flut kommt er heraus, bleibt aber mit dem Hinterende meistens in der Röhre, damit er sich schnell zurückziehen kann und nicht von einem Plattfisch oder einem Watvogel gefressen wird. Er hat zwei scharfe Kiefernzangen, mit denen er Algen und kleine Wassertiere einfangen und zerkleinern kann.
BäumchenröhrenwurmLupe
Bäumchenröhrenwurm (Freigelegte Röhre)
Lanice conchilega

bis 12 cm

Der Bäumchenröhrenwurm lebt im Sandwatt. Am Kopf befinden sich bis zu 100 feine Tentakel und drei Paar Kiemenbüschel. Der Wurm baut aus Sandkörnern, zerbröselten Muscheln und eines selbst produzierten Sekrets eine Röhre, die aus dem Wattboden herausragt und oben baumartige Verzweigungen aufweist. Dieses „Fischernetz“ fängt Plankton und organisches Material aus dem fließenden Wasser ein. Mit seinen klebrigen Tentakeln weidet der Wurm dann diese Nahrung ab.


© Thomas Seilnacht / Benutzerhandbuch / Lizenzbestimmungen / Impressum / Datenschutz / Literaturquellen